Theorie

KIKK OFF za kulturo #10: In der aktuellen Episode bespricht Daniel Gönitzer Michael Hirschs Buch „Kulturarbeit. Progressive Desillusionierung und professionelle Amateure“. Dieses erschien heuer und handelt vom Unbehagen an der Kulturarbeit und den Bedingungen, unter denen Künstler*innen und Kulturtätige produzieren. Dabei eröffnet es eine spannende Perspektive auf Professionalisierungstendenzen innerhalb der Freien Szene und die Gefahren bzw. Probleme die damit einhergehen.
Das Werk Saxeten Die Komplexität unserer Zeit konfrontiert uns mit einem neuen Bild der Welt. Alle Phänomene sind Ausdruck ein- und derselben Krise, die in erster Linie eine Krise der Wahrnehmung ist. Wahrnehmung im weitesten Sinn ist die Kernkompetenz künstlerischer Arbeit. In ihr manifestiert sich das Suchen nach Transformation.
Kulturbegriffe Freie Szene, autonome Kultur, freie oder partizipative Kultur, Kulturarbeit, Sozio- oder Subkultur? Wie definiert sich die Kultur abseits von öffentlichen Körperschaften und den großen Tankern? Reicht es schon, dass sie eben diese offizielle, repräsentative Kultur nicht sein möchte? Oder drückt sich im verwendeten Begriff auch ein Selbstverständnis jenseits von Abgrenzung aus? Was assoziieren wir mit den verschiedenen Begriffen? Wir haben mit unterschiedlichen Menschen aus dem Sektor aus verschiedenen Teilen Österreichs und verschiedenen Generationen gesprochen.
Bild nonconform Ein Aufbruch der ländlichen Regionen braucht programmatische Inhalte, wie die leerstehenden und verödeten Stadtzentren und Dorfkerne wieder mit Leben zu füllen sind. Zukunftsfähige Ideen für ihre Renaissance können nur gemeinsam mit den Bewohner*innen entstehen und angepackt werden.
Kulturen der Nachhaltigkeit Dabei bleibt der Kern der Idee der Nachhaltigkeit auf der Strecke. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist ein radikaler Konsequentialismus, ein Nachdenken über soziale und Umwelt-bezogene Konsequenzen unseres Handelns – als Individuen, als Organisationen aber auch als Gesellschaft. Nachhaltigkeit ist also weniger Konzept als vielmehr ein normatives Prinzip, welches Rücksicht und einen ganzheitlichen Blick bei allen Entscheidungen fordert. Das bedeutet auch, dass die einzige Alternative zu Nachhaltigkeit ist, keinerlei Konsequenzen unseres Handelns zu berücksichtigen – und das ist eigentlich keine Option.
Eingang Container 25 (c) Container 25 KIKK OFF za kulturo #9: In der aktuellen Episode berichtet Daniel Gönitzer von der Lehrveranstaltung „Probleme und Chancen der freien Kulturszene in Kärnten/Koroška“, die er selbst heuer am Institut für Kulturanalyse der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt gehalten hat. Im Rahmen dieser wurden verschiedene Kulturinitiativen besucht und es wurde über die Situation der Kulturarbeit in Kärnten I Koroška reflektiert.
Wachstumslogik Es ist fünf vor zwölf. So der Club of Rome, eine Denkfabrik für Zukunftsfragen, 1972 in seinem auf wissenschaftlicher Evidenz basierenden Weckruf „Die Grenzen des Wachstums“. Rasch wurde dieser Bericht damals in über dreißig Sprachen übersetzt, millionenfach verkauft. Im Horizont der „Wirtschaftswunderjahre“ seit dem Zweiten Weltkrieg, der ständigen Angst vor einer Eskalation des Kalten Krieges und der Studentenproteste von 1968 hielt die Studie dem Optimismus einer fortschrittsgläubigen Moderne mit blanken Zahlen entgegen: Exponentielles Wachstum bei biophysisch begrenzten Ressourcen muss zwangsläufig zur Katastrophe „führen. Die Menschheit stehe vor der Wahl. Mit einem Weitermachen wie bisher seien die Grenzen des Wachstums binnen hundert Jahren erreicht. Dabei zeigte das Studienteam sich zuversichtlich: Es sei sehr wohl möglich, die Wachstumstrends zu ändern und eine „ökologische und ökonomische Stabilität“ anzustreben. Ein halbes Jahrhundert liegt dieses Wachrütteln nun zurück. Und beklommen stehen wir vor der Frage: Inwieweit hat der damit verbundene Bewusstseinswandel de facto eine Umorientierung hin zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweisen bewirkt? Wenn es damals fünf vor zwölf war, wo stehen wir heute? Wo stehen Kunst und Kultur angesichts der Grenzen des Wachstums?
Bodenversiegelung, Einfamilienhaus Österreich verliert täglich Boden. Das entwickelt sich zu einem großen Problem, da Boden eine endliche Ressource darstellt und somit ein nicht vermehrbares und erneuerbares Gut ist.
KIKK OFF za kulturo #8: Das BMKOES hat 2020 einen Prozess zur Kunst- und Kulturstrategie gestartet. In der aktuellen Radioepsiode berichtet Daniel Gönitzer über die Dialoggruppe mit Kulturvertreter:innen der Bundesländer Steiermark und Kärnten. Der Fokus lag auf den Themen Fairness und kulturelles Erbe. Alina Zeichen, die IG KiKK Vorsitzende, war als Rednerin geladen und eröffnete mit dem Input über die Notwendigkeit von Fair Pay im Kulturbereich die Veranstaltung.
UPDATE: Aufgrund einer zu geringen Anmeldezahl wurde die Informationsveranstaltung abgesagt. Im Herbst soll ein neuer Termin angesetzt werden.
Kulturradio - Die Sendung der IG Kultur Steiermark. Diesmal mit ausgewählten Mitschnitten der Konferenz „Konfliktuelle Kulturpolitik: Räume und Akteur*innen (radikal)demokratischer Auseinandersetzung“ die das Institut für Politkwissenschaft der Universität Wien Ende Jänner organisiert hat.
IG Kultur und Europäische Theaternacht beteiligten sich am europäischen Audience Development Projekt „ASSET“. Ziel ist die Entwicklung neuer Strategien und Tools für Theater- und Kultureinrichtungen, um ihr Publikum besser zu verstehen und auch neue Publikumsschichten ansprechen zu können. Die Präsentation der Ergebnisse im Vorarlberger Landestheater am 27. September fand Anklang bei Kulturakteur*innen. Ingrid Bertel vom ORF Vorarlberg fasste den Abend für die Kultursendung auf Radio Vorarlberg zusammen.