Kulturservice?

Die Steirische Kultur-Service-GesmbH (KSG) wurde 2004 auf Initiative der steirischen Kulturreferentin und Landeshauptmann Waltraud Klasnic zur "überregionalen Vermarktung der steirischen Kulturszene" gegründet.

Die Steirische Kultur-Service-GesmbH (KSG) wurde 2004 auf Initiative der steirischen Kulturreferentin und Landeshauptmann Waltraud Klasnic zur "überregionalen Vermarktung der steirischen Kulturszene" gegründet.

Was bietet die KSG den Kulturinitiativen?
(Recherche der IG Kultur Steiermark aufgrund großer Unzufriedenheit der Kulturinitiativen)

Steirische Kultur-Service-GesmbH (KSG)

* KSG bietet kein Service bei direkten Anfragen von Kulturschaffenden und/oder InteressentInnen:
Die Serviceleistungen der KSG sind von mangelnder Kompetenz gekennzeichnet. Menschen werden ohne Antworten oder Hilfestellungen wieder weggeschickt und/oder die KSG reagiert nicht auf schriftliche Anfragen. Die KSG eignet sich keine Informationen und keinen Zugang zu Wissen über das Kulturleben an.

* KSG arbeitet nicht im kulturellen Feld, sondern nur am Schreibtisch:
Die Anbindung an die ProtagonistInnen der Kultur fehlt, stattdessen wird top-down Vorgangsweise gewählt (siehe z.b. Kulturnavi --> KünstlerInnenkategorien).

* KSG denkt nicht für den Sektor Kultur, sondern nur an die Repräsentation der KSG:
Bei der Online-Präsentation steht die KSG selbst im Mittelpunkt, nicht die KünstlerInnen und Kulturschaffenden. Außerdem sind die Online-Features (Kultur-Navi, -Kalender, -Orte, -Netz, Art.faces) entbehrlich, weil sie nicht repräsentativ sind, sondern nur eine lückenhafte Auffüllung der Überschriften. Insgesamt gehen viele finanzielle Mittel in die „Verpackung“.

* KSG erhebt keine Bedarfe des Sektors:
Kulturinitiativen können die Bedarfe selbst besser abdecken, bräuchten die Finanzmittel dazu!

* KSG erfindet das Rad neu:
Anstatt sich mit bestehenden Serviceformaten im Sektor zu vernetzen und Synergien zu bilden, negiert die KSG Bestehendes. Vermittelt wird die Themenführerschaft der KSG (z.B. Frauenplattform, Fortbildung, Rechtsberatung), obwohl sie Themen und Inhalte bereits bestehender Institutionen nochmals anbieten.

* Konkurrenzverhalten zu den KulturprotagonistInnen:
KSG vermarktet Themen und Inhalte der Kulturschaffenden als ihre eigenen, weil eigene Inhalte, Ideen und Perspektiven der KSG fehlen.

* Ausbeutung von Wissen:
Die KSG behandelt bei ihren eigenen Veranstaltungen die beteiligten KünstlerInnen und Kulturschaffenden schlecht. Es gibt keine Informationen, keine Honorare und zu kurzfristige Terminisierung. Informationszurückhaltung und Kurzfristigkeit scheint System zu haben. Diese Arbeitsweise bringt den Kulturschaffenden keine Wertschätzung entgegen.

* Selbstgerechtigkeit:
KSG arbeitet inhaltlich vage und schwammig, erwartet von den am Projekt beteiligten KünstlerInnen und Kulturschaffenden die "Befüllung" ihrer "Hüllen". KSG sieht sich selbstgerecht als "Ermöglicherin" - macht bedenkliche Veranstaltungen, die keine gute Reputation bringen. (siehe Skandal "kultura")

* "Oberflächenbehübschung":
Wie schon bei der Webpräsentation festgehalten, geht viel Geld in die Repräsentation; die Inhalte diverser Veranstaltungen sind der KSG nicht wichtig, auch die KünstlerInnen und Kulturschaffenden nicht (sind nur "Material").

* Auslagerung von Verwaltungsaufgaben:
Die KünstlerInnenateliers im Rondo wurden bislang von der Kulturabteilung verwaltet. Warum gibt es eine Auslagerung an die KSG?


Fazit:

* Services, die die KSG bietet, sind nicht leistbar (z.B: verbilligte Ankünderflächen für Plakate - können sich nur die "großen" leisten, also die landeseigenen Institutionen)

* Services, die die KSG bietet, werden anderswo schon besser, weil bedarfsorientiert und leistbar, abgedeckt (z.B: Fortbildungsprogramm, Beratung, Rechtsberatung)

* Veranstaltungen der KSG sind entbehrlich, weil sie inhaltlich bedenklich sind (z.B. kultura, Galerie Kontemporär), viel Geld für den Erhalt der Infrastruktur kosten und in erster Linie der Repräsentation der KSG selber und/oder des Kulturressorts des Landes dienen (z.B: Kultur macht Mensch)

* Die Kulturschaffenden des Landes fragen sich, warum eine Servicegesellschaft inhaltliches Kulturprogramm macht, wo ihr obendrein die Kompetenzen dazu fehlen.

* Die Kulturschaffenden des Landes finden es bedenklich, dass sich das Kulturressort/die Kulturpolitik eine 2 Mio. teure Öffentlichkeitsarbeit für sich selber leistet, die aus dem Kulturbudget bezahlt wird!

* Die Kulturschaffenden des Landes finden es bedenklich, dass Wirtschaftsbetriebe unter dem Deckmantel des "Kulturservices" Kulturförderungen erhalten, die den Kulturschaffenden nicht dienlich sind (7 Tage der Kleinen Zeitung).

---> die IG Kultur Steiermark hat am 07.09.2010 im IG KulturGespräch mit den KultursprecherInnen des Landes die Abschaffung der KSG und die Bindung der damit frei werdenden Mittel an die unabhängigen Kulturinitiativen gefordert!